Unser Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2021

Hier finden Sie unser Wahlprogramm als PDF.

Liebe Wählerinnen und Wähler,

die aktuelle Pandemie zeigt uns, dass die größten Krisen nur bewältigt werden können, wenn alle Generationen an einem Strang ziehen und dabei auf alle Bevölkerungsgruppen Rücksicht genommen wird. In der Coronavirus-Krise müssen die jüngeren Generationen auf vieles verzichten: Partys und Konzerte, Freunde treffen und ohne Maske unterwegs sein. Alles, was normalerweise zum Jung-Sein dazu gehört. Das ist aber nötig, um die älteren Mitglieder der Gesellschaft und andere Risikogruppen zu schützen. In der Klimakrise hingegen ist die Dynamik eher umgekehrt: Die Jugend ist „Risikogruppe“. Sie und ihre Nachkommen werden am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Trotzdem sind alle - und vor allem die Politik auf allen Ebenen - gefragt, jetzt Verantwortung zu übernehmen.

Der Virus zeigt uns aber auch, dass wenn wir Krisen ernst nehmen, wir diese auch bewältigen können. Mit jeder neuen Pandemie-Maßnahme, jedem neuen Förderprogramm von heute werden die Ausreden beim Klimaschutz, die Ja-Aber von gestern ein Stück abstruser.

Verantwortung übernehmen, direkt vor Ort, keine faulen Ausreden mehr gelten lassen, das wollen die Grünen in Gelnhausen. Viele junge Menschen sind innerhalb des letzten Jahres zu uns gestoßen, weil wir es satthaben, nur zusehen zu müssen, wie der Stadtwald leidet, wie die Kinzig zugebaut wird und wie das Klimaschutzkonzept still und heimlich in der Schreibtischschublade verschwindet. Durch die aktive Mitarbeit und Unterstützung unserer langjährigen und erfahrenen Mitglieder können wir unser Engagement auf eine solide Basis stellen. Gemeinsam wollen wir generationenübergreifende grüne Politik in Gelnhausen verwirklichen.

Wir sind aus vielen verschiedenen Wurzeln zusammengewachsen, aus der Klimaschutzbewegung, der Anti-Atom-Bewegung, der Friedens- und Menschenrechtsbewegung, der Anti-RassismusBewegung, der Feminismus- und LGBTQ*-Bewegung, was uns aber eint, sind unsere Werte. Aus diesen ergeben sich die vier Schwerpunkte, mit denen wir uns in diesem Wahlprogramm auseinandersetzen: Klimaschutz, Lebensumfeld, Naturschutz und Mobilitätswende.

Wir wollen die Weichen stellen für ein nachhaltiges, soziales, gerechtes und klimaneutrales Gelnhausen. Zukunft machen wir zusammen.

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an unserem Wahlprogramm. Fragen, Anmerkungen und Vorschläge nehmen wir gerne entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Clara vom Endt

(Spitzenkandidatin)

 

1. Stärken, was uns zusammenhält - für ein familienfreundliches und sozial starkes Gelnhausen

Wer GRÜN wählt, stimmt für:

  • die hochwertige und ausreichende Versorgung mit Krippen- und KiTa-Plätzen
  • sichere Schulwege
  • die Förderung der Schwimmbäder und der Freizeitangebote
  • die Entwicklung zu einem bunten, offenen und rassismusfreien Gelnhausen

 

Die Stadt Gelnhausen wächst stark an und damit auch der Bedarf an hochwertigen und ausreichenden Kitaplätzen in jedem Stadtteil. Wir Grünen stehen dafür, dass eine ausreichende Versorgung mit Betreuungsplätzen in den Stadtteilen und eine wohnortsnahe Kinderbetreuung sichergestellt werden. Es ist für uns selbstverständlich, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf umfassend gewährleistet wird.

Als Kommune ist Gelnhausen verantwortlich für die Bereitstellung von Kitaplätzen. Aus diesem Grund setzen wir uns für eine jährliche Überprüfung des tatsächlichen Bedarfs und eine rechtzeitige Anpassung der verfügbaren Plätze ein.

Jede*r Erziehungsberechtige*r sollte die Chance haben, sein Kind betreuen zu lassen. Dies gilt in unseren Augen nicht nur für Kindergartenkinder, sondern auch für Krippenkinder. Wir unterstützen die Maßnahmen des Kitamasterplans, die Krippe am Hallenbad mit einer Betreuungsmöglichkeit für Kindergartenkinder zu erweitern. Um eine bedarfsgerechte Bildung von Kleinkindalter an zu verwirklichen, braucht es ausreichend besetzte Stellen und gut ausgebildete Erzieher*innen. Deshalb wollen wir Grünen Programme zur kommunalen Personalgewinnung, -bindung und -weiterbildung für wichtige Bereiche starten und fördern.

Unser Ziel ist es, die gesamte Bildungslandschaft zu stärken und den Schüler*innen ein wohnortnahes und zukunftsfähiges Bildungsangebot zu garantieren.

Sichere Schulwege sollten eine Selbstverständlichkeit sein!

Insbesondere im Lohmühlenweg muss es zu einer Verbesserung des Fußwegs kommen, wie zum Beispiel durch das Hinzufügen von Zebrastreifen in Richtung der Kreisrealschule und des Grimmelshausen Gymnasiums. Es soll allen Schüler*innen möglich sein, sicher die Straße zu überqueren. Zudem soll es Schüler*innen möglich sein, sicher mit dem Fahrrad die Schule zu erreichen. Aus diesem Grund fordern wir Grüne den Ausbau und Verbesserung der Radwege in unmittelbarer Schulnähe.

In Deutschland können fast 59% der 10-jährigen nicht sicher schwimmen, wie eine Studie* der DLRG im Jahr 2017 bestätigte. Grund dafür ist oftmals die Schließung von Hallenbädern aus Kostengründen. Damit Gelnhäuser Kinder zu guten Schwimmer*innen werden, setzen wir Grünen uns für den Erhalt des Hallen- und Freibades in Gelnhausen ein. Zusätzlich unterstützen wir Vereine, die ein Angebot von Schwimmkursen für Kinder und Jugendliche anbieten. Das Ziel des Programms "Schwimmfix" ist in Gelnhausen umzusetzen. Dadurch sollen alle Kinder am Ende der Grundschulzeit sicher und angstfrei schwimmen können.

Um ein attraktives Freizeitangebot für Jugendliche anzubieten, setzen wir uns für den Ausbau des Jugendzentrums in Gelnhausen und die Einrichtung einer Planstelle für eine/n Sozialarbeiter*in und eine/n Streetworker*in ein. Außerdem soll in den Ortsteilen das kulturelle Leben, auch für Jugendliche, gefördert werden.

Kinder sollen in unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnort die Möglichkeit haben, geschützt spielen zu können. Wir engagieren uns für den Ausbau der Spielplätze u. a. in Neubaugebieten. Jedes neuerbaute Wohngebiet soll einen Spielplatz für Kinder beinhalten. Zudem soll bei der Gestaltung von Spielplätzen auf die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit von Spielgeräten geachtet werden.

Jeder Mensch hat das Recht, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Konfession, am alltäglichen Leben ohne Benachteiligung, Diskriminierung und Rassismus teilnehmen zu können. Wir Grünen stellen uns klar gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Dies schließt eine Kooperation mit rechten Parteien entschieden aus. Stattdessen fördern wir die Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden, welche sich für die Rechte von gesellschaftlichen Minderheiten einsetzen. Uns sind die schrecklichen und menschenverachtenden Taten der NS-Zeit bewusst und wir fördern einen offenen Umgang mit dieser Zeit in unserer Stadt. Als Stadt von historischer Bedeutung ist es wichtig, dass Schüler*innen von Gelnhäuser Schulen freien Eintritt in das Heimatmuseum bekommen. Wir unterstützen aktiv und fördern eine Gedenkkultur in Gelnhausen.

 

2. Klimaschutz für Gelnhausen - Konzepte endlich umsetzen

Wer GRÜN wählt, stimmt für:

  • die Überarbeitung und konsequente Umsetzung des Gelnhäuser Klimaschutzkonzepts durch eine*n Klimaschutzmanager*in
  • die Förderung von Energieeinsparmaßnahmen in Unternehmen und Haushalten
  • den Ausbau von Erneuerbaren Energien, auch in der Altstadt
  • die Einführung von erhöhten Energiestandards bei stadteigenen Baumaßnahmen

 

Die Klimakrise stellt auch uns in Gelnhausen vor große Herausforderungen. Waldsterben und die Häufung von Extremwetterereignissen machen sich jetzt schon als reale Bedrohungen bemerkbar. Als Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises steht Gelnhausen hier im besonderen Maße in der Verantwortung, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um auch den künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.

Schon 2013 ist das Klimaschutzkonzept für die Stadt Gelnhausen einstimmig verabschiedet worden. Ziel dessen ist es, bis 2023 mit 57 konkreten Maßnahmen den CO2-Ausstoß pro Einwohner auf unter fünf Tonnen pro Jahr zu senken. Für das Konzept und den nur für zwei Jahre bestehenden Posten des Klimaschutzmanagers wurden insgesamt ca. 180.000 € Fördermittel aus Steuergeldern vom Land Hessen bereitgestellt. Aus dem „Bericht Klimaschutzmanagement“ geht hervor, dass wenige der vorgesehenen Maßnahmen in ausreichendem Maße umgesetzt werden konnten. In Anbetracht der globalen Situation darf Klimaschutz nicht mehr hintenangestellt werden.

Wir setzen uns energisch für die dringend notwendige Überarbeitung des bestehenden Klimaschutzkonzepts, orientiert an den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und dessen konsequente Umsetzung sowie den Ausruf des Klimanotstands in Gelnhausen ein.

Dafür wollen wir, dass die Stadt Gelnhausen eine neue, präzise CO2-Startbilanz erstellt, deren Weiterführung durch den Beitritt der Stadt zu den Klima-Kommunen längst überfällig geworden ist. Ein*e Klimaschutzmanager*in sollte dauerhaft die Umsetzung begleiten und mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um handlungsfähig und unabhängig agieren zu können. Um Transparenz zu gewährleisten, soll es für alle Gelnhäuser*innen jederzeit möglich sein, den aktuellen Stand der Umsetzung – z.B. auf der Webseite der Stadt – einzusehen.

Viel Potential besteht noch im Ausbau von Erneuerbaren Energien. Damit die Installation von Solaranlagen auch in der Altstadt von Gelnhausen möglich wird, ist eine Überarbeitung der Altstadtsatzung notwendig.

Besonders effektiv in Bezug auf die Verbesserung der CO2-Bilanz ist eine Förderung von Energieeinsparmaßnahmen in Unternehmen und Haushalten. Wenn ein erster finanzieller Anreiz geschaffen ist, rechnet sich eine Investition in energiesparende Geräte und Beleuchtung meist sehr schnell.

Wir wollen die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich verstärken. Ein gutes Beispiel für eine Informationsplattform waren die „Ökotrends“, die es als regelmäßige Energiemesse wieder zu beleben gilt.

Die Stadt sollte mit gutem Beispiel voranschreiten und sich erhöhte Energiestandards bei stadteigenen Baumaßnahmen zum Ziel setzen. Gleichzeitig sollte der kumulierte Flächenverbrauch reduziert werden. Dazu müssen Leerstände bestehender Wohn- und Gewerbeflächen dokumentiert werden. Durch die Schaffung einer Plattform wird es möglich, diese Potenziale besser zu nutzen.

 

3. Natur in die Stadt – ein grünes Gelnhausen

Wer GRÜN wählt, stimmt für:

  • die Kinzig als Naherholungsgebiet
  • die Förderung und den Ausbau von naturfreundlichen Flächen
  • die Erhöhung des Anteils des unbewirtschafteten Stadtwalds auf 25%
  • ein tierfreundliches und artenfreundliches Gelnhausen
  • die Förderung von privater Kleinnutztierhaltung, wie Hühnern und Bienen

 

Wir Grüne sind uns unserer Verantwortung gegenüber dem Planeten Erde bewusst und setzen uns aktiv für Natur- und Artenschutz ein. Zusammen mit Naturschutzverbänden und Bürger*innen wollen wir die grünen Naherholungsgebiete erhalten und weiter ausbauen.

Für eine schnelle Umsetzung möchten wir eine neue Vollzeitstelle für eine*n Naturschutzbeauftragte*n schaffen. Die Aufgaben des/der Naturschutzbeauftragen sollen dabei über die Leitung und Umsetzung konkreter Projekte hinaus gehen und auch konkrete Hilfestellungen bei Informations- und Beratungsangeboten für Gelnhäuser*innen bieten.

Gelnhausens schönes Stadtbild wird durch den Verlauf der Kinzig geprägt. Wir setzen uns für Renaturierung des Kinzigflußverlaufs im städtischen Bereich ein. Es sollen keine baulichen Eingriffe mehr in die bestehenden Überflutungsflächen und Flutmulden vorgenommen werden (z. B. kein Parkhaus in der „Bleiche“). Die Kinzigaue als Naherholungsgebiet soll für alle erhalten bleiben und mit naturverträglichen Freizeitmöglichkeiten, wie bspw. einem Radweg, weiter ausgebaut werden.

Nicht nur die Kinzig lädt zum Entspannen ein, auch der Gelnhäuser Stadtwald gehört zu den Erholungsgebieten in der Stadt. Damit dies auch so bleibt, setzen wir uns für eine Erhöhung des Anteils des unbewirtschafteten Stadtwalds auf 25% ein.

Um die Ausweitung von grünen Flächen auch in unserer Stadt und Stadtteilen voranzutreiben, setzen wir uns für Projektinitiativen wie ‘Urban Gardening‘ und die Gestaltung von Blühwiesen ein.

Damit Natur- und Tierschutz effektiv in unserer Stadt umgesetzt werden kann, braucht es auch naturfreundliche private Gartenanlagen. Aus diesem Grund stehen wir für ein Verbot von „Schottergärten“ in Gelnhausen ein.

Ein tierfreundliches und artenreiches Gelnhausen braucht noch weitere Schutzmaßnahmen für gefährdete Tierarten. Deshalb fördern wir Grünen den Bau von Insektenhotels an geeigneten Stellen, sowie adäquate Maßnahmen zum Schutz von Amphibien.

Des Weiteren möchten wir die Ausarbeitung eines Lichtkonzepts bewirken, damit in Gelnhausen die Lichtverschmutzung drastisch reduziert werden kann. Zudem setzen wir uns für die Förderung privater Kleinnutztierhaltung (z.B. Hühner) und der Imkerei ein.

 

4. Fördern, was uns voranbringt - die Zukunft der Mobilität gestalten

Wer GRÜN wählt, stimmt für:

  • die Verbesserung und den Ausbau der Radinfrastruktur
  • die Ausweitung des öffentlichen Personennahverkehrs
  • die Reduzierung der Ticketpreise
  • die Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs
  • die Förderung der E-Mobilität
  • den Ausbau der Carsharing Angebote

 

Der Straßenverkehr trägt mit ungefähr einem Sechstel der weltweiten C02-Emissionen in erheblichem Maß zur globalen Erwärmung bei. Eine nachhaltige Mobilitätswende ist daher auch auf kommunaler Ebene unverzichtbar. Die Zielrichtung ist dabei in Gelnhausen durch das Klimaschutzkonzept vorgegeben: "Die Stadt Gelnhausen wird den Pro-Kopf-Wert des CO2- Ausstoßes des Verkehrs im Stadtgebiet bis zum Jahr 2023 um 15% senken".

Der Fahrradverkehr ist eine der tragenden Säulen eines klimafreundlichen und stadtverträglichen Verkehrs der Zukunft. Deshalb bringen wir uns mit Nachdruck für eine Verbesserung der vorhandenen Radverkehrsinfrastruktur in Gelnhausen ein. Diese soll ein zügiges, sicheres und komfortables Radfahren ermöglichen. In Zusammenarbeit mit Bürger*innen soll eine Maßnahmenliste erarbeitet werden. Die Bedürfnisse von Fahranfänger*innen sollen dabei ebenso, wie die Sicherheit und eine bessere Verknüpfung von Radwegen berücksichtigt werden. Auch sichere Abstellmöglichkeiten wie z.B. Fahrradgaragen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes müssen vor allem in Bahnhofsnähe ausgebaut und die Regelgeschwindigkeit innerorts auf Tempo 30 festgelegt werden. Zudem möchten wir Grünen eine Priorisierung von Fahrrad- und Fußverkehr bei den Ampelschaltung umsetzen.

Um den innerstädtischen motorisierten Individualverkehr nachhaltig zu reduzieren, sind wir für den Ausbau eines barrierefreien, öffentlichen Nahverkehrs. Dazu gehört neben der Ausweitung des Liniennetzes, auch eine höhere Taktung und der Einsatz von zusätzlichen Bussen spezifisch für den Berufsverkehr, um die wichtigsten Verkehrsziele besser zu vernetzen. Eine drastische Reduzierung der Ticketpreise ist ein fester Bestandteil Grüner Politik mit dem Ziel die Nutzung des ÖPNV-Angebots attraktiver zu machen.

Endlich mehr E-Mobilität für Gelnhausen! Der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in Gelnhausen ist ein wesentlicher Baustein für den umweltfreundlichen Verkehr von morgen. Für die Individualmobilität wird das Auto weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Autos künftig mit sauberen Antrieben unterwegs sind.

Die Voraussetzungen wollen wir schaffen und Gelnhausen so zukunftsfähiger und attraktiver machen.

Carsharing und e-Carsharing sind optimale Ergänzungen zum ÖPNV und bieten ein zusätzliches Mobilitätsangebot. Dabei kann ein Carsharingauto bei optimaler Nutzung mehrere private PKWs ersetzen. Zusätzlich sollte eine lokale Mitfahrer*innen-Börse vor allem für Pendler*innen etabliert werden.

Diese Angebote sollen die Haltung eines eigenen Autos unattraktiver machen und gleichzeitig den Einstieg in die für viele noch neuartige e-Technologie erleichtern. Die frei gewordenen Parkflächen könnten Gastronom*innen und Gelnhäuser*innen zur Verfügung gestellt werden.

Ziel Grüner Politik ist es, ein attraktives, nachhaltiges Verkehrssystem in Gelnhausen zu etablieren. Eine differenzierte Preisgestaltung der verbliebenen innerstädtischen Parkflächen anhand der Nutzungsintensität und gut vernetzte Parkalternativen am Stadtrand sollen für weitere Entlastung sorgen. Dabei sollten alle Parkflächen in der Kernstadt bewirtschaftet und ein engmaschiges Kontrollsystem bezüglich der Entrichtung von Parkgebühren etabliert werden. Die Preise für das Anwohnerparken sollen den tatsächlichen Kosten entsprechen, die der Stadt entstehen.

 

Grüne Jugend Gelnhausen

Der jungen Generation eine Stimme geben, das ist einer der Grundsätze von Bündnis 90/Die Grünen. Dies haben wir uns zu Herzen genommen und der frisch gegründeten Grünen Jugend Gelnhausen die folgenden Seiten überlassen, um Themen anzusprechen, die besonders junge Wähler*innen sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren betreffen.

Natürlich möchte die Grüne Jugend mit diesem Beitrag das Interesse aller Wähler*innen wecken. Damit ist die Hoffnung verknüpft, zu den die Jugend betreffenden drängenden Fragen und Themen mit allen Generationen in einen Diskurs zu kommen und gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Zusammenarbeit zu erwirken.

Jugend mehr Raum geben

Jugend mehr Raum geben, das meinen wir wortwörtlich. Wir brauchen mehr Räume, in denen junge Menschen sich entwickeln und wachsen können.

Dazu gehört die Errichtung eines Wohnheims für erwachsenen Schüler*innen und Azubis der beruflichen Schulen sowie für pendelnde Studierende. Das hört sich erstmal etwas seltsam an, wir sind schließlich keine Universitätsstadt, aber tatsächlich ist Wohnraum zu erschwinglichen Preisen für junge Erwachsene in Ausbildung auch in Gelnhausen viel zu knapp. Auszubildende müssen aktuell während ihrer Schulzeit hier in Gelnhausen mit Zwischenlösungen vorliebnehmen - kein Weg zukünftigen Fachkräften eine Stadt schmackhaft zu machen!

Aber auch vor der Volljährigkeit brauchen Kinder und Jugendliche Freiraum, um sich auszutauschen, an Projekten zu arbeiten und ihre eigene Persönlichkeit und Identität zu bilden. Dazu braucht es sogenannte „Offene Räume“, also Räume, zu denen Jugendlich kostenlos und unabhängig von Verbands- oder Vereinsmitgliedschaft Zugang bekommen.

In jedem Ortsteil sollte es mindestens einen solchen Raum geben, der ausschließlich jungen Menschen aber dafür allen Jugendlichen der Gemeinde zur Verfügung steht und von diesen selbst verwaltet wird. Hier soll die Möglichkeit bestehen, sich zu treffen, miteinander Freizeit zu verbringen oder sich aktiv zu beteiligen, zum Beispiel bei politischen Jugendorganisationen. Gleichzeitig führt die Notwendigkeit zur Eigenverwaltung zu Verantwortungsgefühl und ersten Erfahrungen in der Konfliktbewältigung.

Nachhaltiger Verkehr – auch für die Jugend

Schon als Kinder sind wir jungen Menschen Teil des Verkehrs, zunächst vielleicht an der Hand unserer Eltern aber spätestens mit der Verkehrsmündigkeit sind wir gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer und sollten auch so behandelt werden!

Dazu gehört, dass im Zuge der Verkehrswende auf unsere Bedürfnisse geachtet werden sollte. Was spricht dagegen, einen „Partybus“ einzurichten, der verstärkt spätabends und nachts am Wochenende die Kneipen und Cafés z.B. am Bahnhof in Gelnhausen Mitte mit den Stadtteilen verbindet? Darauf bauen, dass die jungen Erwachsene nach einer Kneipentour noch mit dem Auto nach Hause fahren können, sollte man nun wirklich nicht.

Und wo wir grade beim Öffentlichen Nahverkehr sind – wir wollen endlich, dass der Schüler*innenausweis zum Fahrausweis im ÖPNV wird, mindestens im Busverkehr. Sozusagen das Äquivalent zum Jobticket für Erwachsene. Und damit meinen wir nicht nur die Schüler*innen, die weiter als ein paar Kilometer von der Schule wohnen. Spätestens in der weiterführenden Schule gehen Freundschaften und Freizeitaktivitäten über den eigenen Ortsteil, vielleicht auch über die eigene Gemeinde hinaus. Und genau das ist die Zeit, in der man über das Mama/Papa-Taxi hinauswachsen können sollte.

Dazu muss aber eine gewisse Sicherheit gewährleistet sein, vor allem auf den Schulwegen. Das heißt gute Beleuchtung in dunklen Monaten und Tempo 30 überall. Für die helleren, wärmeren Monate sollten Radwege, vor allem zu und von den Schulen ausgebaut und Schäden regelmäßig behoben werden. Außerdem muss vor allem morgens im Gebiet um die Schulen die Einhaltung der bestehenden Straßenverkehrsregeln sichergestellt werden.

Freizeit aktiv gestalten

Damit Gelnhausen auch nach Corona für junge Menschen attraktiv bleibt, braucht es vielfältige Freizeitangebote. Deshalb gilt es die Bereiche Kultur, Kreativität und Bewegung zu unterstützen.

Zum Beispiel mit interkulturellen Festivals ähnlich der „Parade der Vielfalt“ in Frankfurt und offenen Bühnen für lokale Bands. Außerdem unterstützen wir Projekte wie die legale Graffiti-Wand in der Altenhaßlauer Straße am Gelnhäuser Bahnhof, wo sich junge Künstler*innen kreativ austoben können.

Im Bereich Bewegung gilt es, mehr freie Sportmöglichkeiten im Stadtbereich zu realisieren. Bereits bestehende, wie der Skatepark auf der Müllerwiese, sollten unter Rücksprache mit den Jugendlichen, die diese Einrichtungen nutzen, erneuert und aufgewertet werden.

Vereine, die Sportmöglichkeiten anbieten, sollten stärker gefördert und regelmäßige sportliche Betätigung dort sollten auf Wunsch auch im Zeugnis anerkannt werden.

Stimme der Jugend hören

Die Stimme der Jugend war laut in letzter Zeit – und wir wollen, dass das so bleibt!

Wir möchten Fridays for Future ausdrücklich unsere volle Unterstützung aussprechen. Das oberste Ziel von Politikunterricht ist, Schüler*innen zu mündigen, politisch aktiven Bürger*innen zu erziehen. Deshalb muss politisches Engagement von Anfang an gefördert werden.

Den jungen Menschen eine Stimme zu geben, dafür ist auf städtischer Ebene der*die Kinderbeauftragte zuständig. Dieser Stelle muss mehr Aufmerksamkeit, aber auch mehr Verantwortung entgegengebracht werden, damit Kinder auch im frühen Alter eine Stimme in der Politik haben.

Aber nicht nur eine Stimme, auch ein offenes Ohr braucht die junge Bevölkerung in Gelnhausen. Digitale Gewalt ist längst nichts mehr was nur in Hollywoodfilmen vorkommt, für viele ist Onlineoder Cyberbullying traurige Realität. Aber diese Probleme sind keine, mit denen man gerne zu seinen Eltern rennt, deshalb braucht es eine Anlaufstelle für Betroffene digitaler Gewalt mit einer Telefonhotline und offenen Sprechstunden in den Schulen vor Ort. Hier sollen Schüler*innen sich vertrauensvoll an ausgebildete Ansprechpartner*innen ihres Geschlechts wenden können, die ihnen zur Seite stehen und wichtige Schritte zur Bewältigung einleiten.

Vielen Dank für Ihr Interesse!


Ihr Ortsverband Gelnhausen Bündnis90/DIE GRÜNEN

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